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Mythos: schlechtes Gewissen bzgl. Kobalt?

by eWays Professional

Mythos: schlechtes Gewissen bzgl. Kobalt?

Muss man ein schlechtes Gewissen bzgl. Kobalt haben?

 

Das Thema Kobalt wird immer wieder als Gegenargument zur Elektromobilität herangezogen.
Zu bedenken ist allerdings, dass in ALLEN schnurlosen Elektrogeräten ein Akku verbaut ist, der viele metallische Rohstoffe enthält – neben Lithium auch Kobalt.
Nicht erst mit den Elektroautos, sondern schon viel länger davor.
In Smartphones, schnurlose Telefone, elektr. Zahnbürsten, elektr. Rasierer, Spielekonsolen, Laptops, etc. werden Lithium-Ionen Akkus verwendet.
Gestört hat es bis dato niemand, komisch!?

In der Tat KANN Kobalt und Kinderarbeit ein Problem sein. Fakt ist aber, es wird falsch oder nicht objektiv dargestellt.
Kobalt war und ist ein schon weit vor dem Elektroauto ein Thema, denn auch Verbrennungsfahrzeuge nutzen diesen Rohstoff.

Kobalt ist in Akkus nur noch wenig enthalten und in der nächsten Batteriegeneration überhaupt nicht mehr. So auch die Ankündigung von TESLA in der Vergangenheit.
Kobalt wird natürlich auch mit den Akkus in Elektroautos in Verbindung gebracht, dabei ist dieser Rohstoff in weit mehr Produkten enthalten. So wird er gebraucht in gehärtetem Stahl für den Verbrennungsmotor (Kurbelwelle, Nockenwelle etc.). Außerdem finden sie ihn in Form von gehärtetem Stahl in jedem Werkzeugkasten. Ferner wird er gebraucht, um in der Raffinerie das Benzin zu entschwefeln. Sonst würde es ziemlich heftig nach faulen Eiern stinken.

Im Katalysator eines jeden Fahrzeugs mit Verbrennungsmotor ist Kobalt in Verbindung mit Lithium enthalten. Auch im sonstigen Alltag bei chemischen Produkten wie Färbemitteln, Reifen, für die Elektrolyse usw. ist Kobalt als Rohstoff drin.

Übrigens: Fast 90 Prozent des Kobalts wird auch nicht von Kindern abgebaut, sondern von großen Bergbauunternehmen. Der Kleinbergbau ist ein Problem. Aber man ist hier dabei mit Zertifizierungen im Land Kongo die Lebensverhältnisse zu verbessern. Ohne das man es rechtfertigt: Kinderarbeit gab es im Kongo schon immer. Warum hat sich bislang dafür kaum einer interessiert?

Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) kontrolliert regelmäßig die Minen im Kongo gemeinsam mit einer Reihe anderer, international tätiger Organisationen. Nach ihrer Aussage werden 80 bis 90% des Kobalts von großen, internationalen Unternehmen abgebaut, die sich in der Regel an die weltweit gültigen Vorschriften halten. Von diesen Unternehmen beziehen alle namhaften Batteriehersteller ihr Kobalt.
Kinderarbeit gibt es in den übrigen, illegalen Familienbetrieben im Kleinbergbau, deren Kobalt überwiegend in chinesischen no-name Billigprodukten aus dem Bereich der genannten Jubelelektronik landet. Aber selbst dort hat die BGR nach eigener Aussage nur selten schwere Kinderarbeit gefunden. Zudem liefert der Kongo lediglich 60% der weltweiten Fördermenge an Kobalt. In anderen Abbaugebieten (vor allem in Australien) gibt es keine nennenswerten Probleme mit Kinderarbeit.

Damit ist auch das falsch, dass man dem Elektroauto die Schuld gibt, wie es rund um den Rohstoff Kobalt sein soll. Handlungsbedarf gibt es, ja – aber nicht nur bei diesem Rohstoff und nicht erst seit dem Elektroauto.

Damit man mal eine Vorstellung hat hier noch ein paar Zahlen:
Ein Elektroauto wie der Jaguar i-Pace zum Beispiel benötigt pro Fahrzeug 16 Kilogramm Kobalt. Dem Hersteller Tesla und seinem Batterie-Lieferanten Panasonic ist es derweil gelungen, den Anteil von Kobalt im Akku deutlich zu reduzieren. Entscheidend sind allerdings – auch für eine Reduzierung der Abhängigkeit von wenigen Batterieherstellern – neue Akkutechnologien, die nicht mehr auf Kobalt angewiesen sind.

Damit muss man sich beschäftigen. Gut ist, das dieses Thema Rohstoffe präsent ist, denn weil es ja so weit weg ist, werden diese Tatsachen all zu oft verdrängt.

 

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