Angst vor dem Elektroauto?
Angst vor der Elektromobilität ist völlig unbegründet
Immer wieder höre ich von Bekannten oder Kollegen von Angst, sich ein Elektroauto anzuschaffen.
Gründe sind oft: „ich weiß ja gar nicht wo und wie ich dann aufladen soll. Es gibt doch so viele Stecker und Strom ist doch gefährlich, insbesondere mit Wasser bzw. im Regen…“.
Naja – viele Liter hochbrennbare Flüssigkeit im Tank herumzufahren ist bei weitem gefährlicher!!!
Punkt 1) – So viele Stecker
Zuerst sei einmal gesagt, dass vermeintliche Fehler beim flüssigen Tanken viel schneller und auch öfter passieren als beim Stromtanken! Ruckzuck ist der falsche Zapfrüssel eingeführt und man hat im schlimmsten Fall Benzin statt Diesel im Tank. Das kostet dann Zeit und Geld.
Einen Ladestecker kann man nicht falsch anschließen oder einführen. Entweder er passt oder nicht.
Wobei ein „nicht passen“ nicht vorkommt, da überall die normierte Steckeinheit von Mennekes, die Typ2 Einheit, verbaut ist. Bei sämtlichen kleinen öffentlichen Ladesäulen, die in den Städten vorzufinden sind, findet man diesen. Hier wird eine Leistung von bis zu 22 kW 3-phasiger Dreh- bzw. Wechselstrom bereitgestellt. Hier kann nichts schieflaufen!
Eine Erweiterung des Typ2-Steckers mit zwei weiteren Kontakten zum Gleichstromladen, ist der CCS-Stecker. Dieser ist etwas größer und passt auch nur in eine dementsprechende Buchse am Auto. Mit Gleichstrom lassen sich höhere Leistungen übertragen, da somit der Strom direkt, ohne vorheriges Gleichrichten des Wechselstroms, in den Akku geladen wird. Ladeleistungen bis zu 350 kW sind hier möglich.
Wichtig zu wissen ist allerdings, dass meistens das Fahrzeug die Ladeleistung begrenzt. Die Schnellladesäulen, die überwiegend an Autobahnraststätten zu finden sind, können zunehmend mehr liefern.
Hier geht’s zum Artikel: „Wie wird ein Elektroauto geladen?“
Punkt 2) – Gefahr beim Aufladen
Ladesäule und Auto sprechen sich vor jedem Laden miteinander ab. Erst wenn beide ihr OK geben, wird der Strom freigeschaltet und kann in den Akku fließen. Stromfluss und Temperatur werden hierbei ständig überwacht. Ist der Akku voll, teilt es das Auto der Säule mit, diese schaltet daraufhin ab und trennt die Kontakte. Ebenso, wenn es zu heiß werden würde, oder ein Fehlerstrom entstünde.
Laden im Dauerregen oder im Winter mit Schneefall ist bedenkenlos möglich.
Punkt 3) – Ladeinfrastruktur
Ladesäulen sprießen seit langem an vielen Ecken aus dem Boden. Es wird allseits massiv investiert. Die meisten werden sich zuhause eine Lademöglichkeit installieren. Oder tagsüber beim Arbeitgeber nach Angeboten umsehen. Übrigens muss der Arbeitgeber den Ladestrom nicht als geldwerten Vorteil ausweisen – somit kann er diesen seinen Mitarbeitern bedenkenlos anbieten oder verschenken.
Punkt 4) – Strom und Wasser
Extrem oft höre ich hämisch: „kannst Du überhaupt mit deinem E-Auto im Regen fahren? Das gibt doch ein Kurzschluss, hahaha…“
Daraufhin kann ich nur müde kontern: „mein Auto könnte sogar komplett Unterwasser fahren, es ist alles abgedichtet. Dein Auto kann das nicht – es braucht Luft zur Verbrennung. Sobald Wasser in den Ansaugtrakt gelangt, ist es vorbei mit lustig!“
Fazit:
Von E-Autos muss niemand Angst haben. Das Gegenteil muss der Fall sein. Die Verbrennungstechnik ist viel bedenklicher, gefährlicher und störanfälliger – wir haben uns lediglich an die zahlreichen Kompromisse gewöhnt.
Einfach mal ausprobieren. Wer einmal gefahren ist, will nichts mehr anderes – definitiv!